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Systemische Basis-Fortbildung im Offenen Dialog

In der bedürfnisangepassten Behandlung (Yrjö Alanen und Team) bilden Netzwerkgespräche - von Anfang an und möglichst kontinuierlich - die zentrale Achse der Behandlung. Weitere therapeutische Verfahren kommen je nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten hinzu.

 

Der Offene Dialog (Jaakko Seikkula und Team) hat für die Praxis dieser Netzwerkgespräche eine spezifische Methodik entwickelt, für die einzelne sog. Schlüsselelemente formuliert wurden.

 

Die Fortbildung möchte vor allem diese systemisch dialogische Gesprächskompetenz vermitteln. Dafür werden die einzelnen Elemente dieser Gesprächsführung eingeübt, die auch in anderen Zusammenhängen, wie z.B. Einzelgesprächen wirksam eingesetzt werden können.

 

Ein zentrales Element ist dabei das Reflektieren.

Den Hintergrund dieser dialogischen Praxis bildet eine therapeutische Grundhaltung, die von der Annahme einer fortlaufenden dialogischen Konstruktion von Wirklichkeit (sozialer Konstruktionismus), unaufhebbarer Vielstimmigkeit  (Polyphonie), notwendiger Toleranz von Unsicherheit sowie Prozess- und Ressourcenorientierung gekennzeichnet ist. Die Entwicklung dieser Haltung wird von vielen Teilnehmern ebenfalls als wichtiger Teil der Fortbildung erachtet.

 

Bereits einzelne Netzwerkgespräche besitzen oft eine verstärkende Wirkung für andere Therapien. Die konsequente Anwendung des Modells kann die fortschreitende ambulante Ausrichtung der psychiatrischen Arbeit einer Region erleichtern. Im Rahmen der „Integrierten Versorgung“ bewirkt dieses Vorgehen eine deutliche Verringerung der Hospitalisierung, eine verbesserte Krisenbewältigung im Lebensfeld und längerfristige Krisenprävention, sowie eine kooperative Vernetzung mit anderen therapeutischen Angeboten und sozialraumorientiertes Arbeiten. Auch bei Klienten, die im Rahmen der SGB XII Finanzierung betreut werden, können oftmals unerwartete positive Entwicklungen entstehen. Die dialogische Praxis fördert darüber hinaus die Teamentwicklung und kooperative Kompetenz der Mitarbeiter.

 

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Die Fortbildung wird multiprofessionell berufsbegleitend im Arbeitskontext der Teilnehmer durchgeführt.

Die Teilnehmerzahl beträgt bis zu 32 Personen. Bei ungenügender Auslastung durch eigene Mitarbeiter ist eine Teilnahme von weiteren Mitarbeitern andere Versorgungsinstitutionen in der Region durchaus sinnvoll und dient der besseren Vernetzung in der Region.

Auch die Teilnahme von Erfahrungsexperten, die in den Teams mitarbeiten, hat sich mehrfach sehr bewährt.

 

Umfang:

  • Die Ausbildung umfasst 8 Workshops von je 2 Tagen und 8h tägl. (= 16 Tage/128h).

  • Die 2-Tages-Workshops finden in der Regel im Abstand von 6-8 Wochen statt.

  • Die Gesamt-Stundenzahl beträgt 144 h insgesamt (16 h pro Workshop) und wird mit einem Zertifikat bestätigt.

  • Die Stundenzahl und Inhalte der Fortbildung sind anerkennungsfähig für anschließende systemische Ausbildungen an Instituten der DGSF.

  • Die Ausbildung wird in der Regel durch 4 Ausbilder durchgeführt, je zwei sind jeweils anwesend.

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Durch die aktive Teilnahme an den Workshops wird in aller Regel eine ausreichende bis gute Kompetenz in der Anwendung der vermittelten Methoden erreicht. Im Zentrum der Vermittlung stehen Rollenspiele, die im Unterschied zu vielen Vorerfahrungen positiv bewertet werden. Viele Übungen in selbst gewählten Kleingruppen beinhalten auch Selbsterfahrungselemente (SE-Übungen).

Der Stand und die lokalen Erfordernisse der Umsetzung werden regelmäßig in den Workshops reflektiert und die Vermittlung der Inhalte daran angepasst.

Die Anwendung im Arbeitsalltag setzt die häufige Zusammenarbeit von 2 Mitarbeitern und bei Krisen und erheblichen Problemlagen auch vorübergehend weiteren Teammitgliedern voraus.

 

 

Inhalte:

WS 1

  • Modelle der Ambulantisierung

  • Modell des Offenen Dialogs

  • Beobachtung 2. Ordnung: (Übung)

  • Reflektierendes Team: (Einführung und Übungen)

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WS 2

  • Reflektieren in Klientengesprächen: (diverse Rollenspiele)

  • Reflektieren in Fallbesprechungen mit „Patientenohr“: (Übung)

  • Soziale Netzwerkkarte: Einführung (Einführung + SE-Übung)

  • in Kliniken: Behandlungskonferenz: (Einführung + Rollenspiel)

  • Reframing (Einführung + SE-Übung)

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WS 3

  • Netzwerkgespräche als offener Prozess

  • Phasen und Dynamik von Netzwerkgesprächen

  • Theorie der Veränderung durch Dialoge und Begegnungen

  • Matrix von Netzwerkgesprächen

  • Prozessorientierte Fragen: Übung

  • Netzwerkgespräch: 2 Rollenspiele

  • Innere Polyphonie/Fragen mit den Worten der Klienten/10 Sek. Pause: SE-Übung

  • Netzwerkgespräche: Anlässe und Indikationen

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WS 4

  • Schlüsselelemente des Offenen Dialogs I

  • Worte der Klienten verwenden (Übung)

  • Metakommunikation der Moderatoren (Einführung)

  • Netzwerkgespräch: Fokus Aktives Zuhören, Worte der Klienten (Rollenspiel)

  • Worte und eigene Lebensgeschichte (SE-Übung)

  • Netzwerkgespräch: Fokus Worte der Klienten – Lebensgeschichte (Rollenspiel)

  • Umgang mit der eigenen Angst vor Netzwerkgesprächen (SE)

  • Strategien bei Schwierigkeiten in Netzwerkgesprächen

  • Evtl. LIVE-Netzwerkgespräch

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WS 5

  • Schlüsselelemente des Offenen Dialogs II

  • Zirkuläre Fragen Einführung

  • Zirkuläre Fragen (2 Übungen)

  • Netzwerkgespräch: Fokus zirkuläre Fragen (Rollenspiel)

  • Antizipatorische Fragen Einführung

  • Antizipatorische Fragen zur Fortbildung (SE)

  • Zirkuläre Fragen + antizipatorische Fragen zu eigenen Problem (SE-Übung)

  • Netzwerkgespräch Fokus zirkuläre und antizipatorische Fragen (Rollenspiel)

  • Evtl. Live-Netzwerkgespräch

  • Angst der Klienten vor Netzwerkgesprächen (Übung)

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WS 6

  • Netzwerkgespräche + Netzwerkarbeit in Krisen

  • Netzwerkgespräche in (psychotischen) Krisen

  • Netzwerkgespräch in einer Krise (Rollenspiel)

  • Reflektionen zur Erfahrung mit eigenen Krisen (SE-Übung)

  • Evtl. Live-Netzwerkgespräch

  • Krisenplan im Netzwerkgespräch entwickeln – Einführung

  • Netzwerkgespräch zum Krisenplan (2 Rollenspiele)

  • Netzwerke aktivieren

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WS 7

  • Umgang mit Geheimnissen: (Einführung und SE-Übung)

  • Netzwerkgespräch mit veröffentlichtem Geheimnis (Rollenspiel)

  • Reflektieren nach Eskalationen (SE-Übung)

  • Netzwerkgespräch Fokus antizipatorische Fragen (Rollenspiel)

  • Evtl. Live-Netzwerkgespräch

  • Umgang mit negativen Gefühlen zu Klienten (Übung zur Intervision)

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WS 8

  • Zusätzliche Zeit, um das Tempo der vorangehenden Workshops bei Bedarf                      zu verlangsamen.

  • Zur Vertiefung von bereits Vermitteltem bei Bedarf

  • Für zusätzliche Inhalte, falls für Wichtig erachtet.

  • Zusätzlicher Raum für LIVE-Netzwerkgespräch

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WS 9

  • Familien mit Kindern und Jugendlichen Leitideen

  • Netzwerkgespräche mit Kindern und Jugendlichen (Rollenspiele)

  • Familienbrett

  • Sozialer Konstruktivismus/Dialogik

  • Kraft der Fragen (Übung zur Intervision)

  • Möglichkeiten zur Vertiefung der eigenen Praxis

  • Eigene Auswertung

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Kontakt

GpG NRW - Gesellschaft für psychische Gesundheitin Nordrhein-Westfalen gemeinnützige GmbH

 

Neuenhofer Str. 84 - 8642657 Solingen

 

Telefon: 0212/244 318 -0

Telefax: 0212/244 318- 29

E-Mail: info@gpg-nrw.de

Internet: www.gpg-nrw.de

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